Sonnenstrom aus Strem

Sonnenstrom aus Strem |Reinhard Koch_Patrick Wagenhofer_Bernhard Deutsch|PV-Anlage Strem Südburgenland | Wagenhofer Erneuerbare Energien-Ökostrom | (c) Astrid Minnich
300 Tage Sonne im Jahr oder 2000 Sonnenstunden – das waren bis vor kurzem 1,34 MWp sauberer Sonnenstrom. Seit 9.9.2020 sind es 1,24 MWp mehr. Bürgermeister Bernhard Deutsch schaltete bei strahlendem Sonnenstrom die vierte Ausbaustufe der großen FreiflächenPV-Anlage der Wagenhofer Erneuerbare Energien (WEE) ans Netz.

Teilen

Sonnenstrom aus Strem

Vielleicht hätte ich mir noch die Blasmusik und den Trachtenverein gewünscht, um diesen besonderen Augenblick zu feiern, aber es war für mich auch ohne Tamtam großartig. Nach ca. einem Monat Bauzeit konnten wir am 9. September die dritte Ausbaustufe unserer PV-Anlage im Südburgenland in Betrieb nehmen. Weitere 1,24 MWp sauberen Sonnenstrom aus Strem. Ich hatte den Eindruck, die Sonne freute sich mit mir!

Geschäftigkeit und Ruhe

Von Anfang Juli an haben wir vermessen, Pfähle gerammt, auf Lieferungen gewartet, Verpackungsmaterial entsorgt und Paneele montiert. Im August waren wir mit den Verdrahtungen beschäftigt  und Ende August ging es ans Endtuning. Dann war es geschafft und wir waren froh, dass wir diesmal während der Montage nicht bis zu den Knien im Matsch versunken sind, wie bei den ersten beiden Ausbauetappen 2014 und 2017. Dafür war ich ein weiteres Mal fasziniert, wer mich während der Bauarbeiten aller besuchen gekommen ist und wie viele von diesen Besuchern sich mittlerweile unter und zwischen den Tischen mit den PV-Paneelen wie daheim fühlen. Frösche, Störche, ein Bussard, ein paar Falken – und angeblich ein Schwarzmilan, ich kenn mich da nicht so aus, aber jedenfalls ist es ein beeindruckender Raubvogel, ziemlich groß …

Sonnenstrom aus Strem – Natura-2000 konform

Anfang September waren nur eine Menge surrender Insekten dabei, als das Technikerteam von Kaco und zwei Vertreter der Energie Güssing, einen letzten prüfenden Blick auf die Verdrahtungen trafen. Dann durfte Bürgermeister Bernhard Deutsch feierlich den Schalter umlegen – und ich auch, für`s Foto. Obwohl es nicht das erste Mal war, dass der Stremer Bürgermeister quasi „ein Band durchschnitt“, habe ich mich sehr gefreut, dass er sich die Zeit genommen hat. Schließlich waren Bernhard Deutsch und Reinhard Koch quasi die Erfinder von „Sonnenstrom aus Strem“ und eine Art Geburtshelfer meiner Anlage. Die beiden sind ja beseelt vom Gedanken der „Ökoenergieregion“ und immer bestrebt, sie noch weiter auszubauen.

Da passt meine Anlage direkt zwischen der Biogasanlage und dem Biomasseheizwerk großartig dazu. Und wieder einmal stellten wir erfreut fest, dass sie  trotz ihrer mittlerweile beeindruckenden Größe nahezu unsichtbar ist – so organisch fügt sie sich ins Gelände. „Da geht noch mehr“ grinste denn auch Bernhard Deutsch und Koch ergänzte: „Pflanz‘ ma noch ein paar Stauden, dann geht doppelt so groß und keiner sieht was. „Tatsächlich verdichtet sich nach und nach der Grüngürtel, den wir – den Natura 2000-Auflagen folgend – rund um die PV-Anlage mit Bertung durch einen Permakultur-Berater angelegt haben und laufend bepflanzen: Quitten, ein Maulbeerbaum, eine Esche, Forsythien – kein Wunder, dass sich Storch und Frosch bei mir ein Stelldichein geben.

Eine Million Tonnen CO2 gespart

2, 58 MWp an sauberem Sonnenstrom aus Strem, damit können wir anteilig etwa 740 Haushalte versorgen und sparen jährlich fast 1 Mio. t CO2 ein, die bei der Erzeugung der gleichen Menge an Kohlestrom freigesetzt würden. Ich gebe zu, das erzähl ich immer wieder gern. Denn genau das ist es, was ich wollte, wovon ich geträumt habe: Meinen Unterhalt mit etwas verdienen, was der Gesellschaft einen Mehrwert bringt und zwar einen nachhaltigen. Ich wollte und will einen Beitrag leisten im Kampf gegen den Klimawandel und ich denke, mit den neuen 1,24 MWp sind wir wieder einen kleinen Schritt vorangekommen.

Martin Zloklikovits, GF von der Energie Güssing hat auf die Frage einer Pressevertreterin nach der Sinnhaftigkeit so einer Anlage aus Sicht des Netzbetreibers erklärt, dass jeder Kilometer, den der Strom transportiert werden muss, einen Wirkungsverlust bedeute. „Damit das Stromnetz optimal funktioniert, speisen wir immer exakt so viel Strom ein, wie gerade verbraucht wird. Je mehr Strom aus Erneuerbaren uns in einer Region zur Verfügung steht, desto weniger ausländischen Kohle- oder Atomstrom müssen wir importieren.“ So schön, das von einem Experten zu hören – ganz ohne Briefing!

Strom vom Marktstandler

Nach unserem Ausbau steht jetzt tatsächlich die derzeit größte Freiflächenphotovoltaik-Anlage des Burgenlandes in Strem. Ein Wahnsinnsgefühl, ganz ehrlich. Was jetzt noch fehlt? Reinhard Koch hat es – wieder ganz von sich aus – für mich auf den Punkt gebracht: „Ich wünsch mir, dass die Stremer die Chance erkennen und dieses großartige Angebot annehmen! Das ist Sonnenstrom aus Strem, das ist Sonnenstrom aus der Region – immer frisch, absolut emissionsfrei. Gut für dich, gut für unser Klima.“ Momentan falle es den meisten Menschen noch schwer, den Stromlieferanten zu wechseln, nicht nur den Stremern, beruhigen ihn die Herren von der Energie Güssing. „Das ist wie beim bio-regional-Regal im Supermarkt, da waren die Leut‘ am Anfang auch skeptisch. Das dauert eine Weile, dann kaufen alle ganz selbstverständlich den Strom, der vor ihrer Haustür erzeugt wird, wirst sehen!“

Na ich bin gespannt! Sie wissen ja, wo Sie den Stremer Sonnenstrom herbekommen: Über den Ökoenergie-Marktplatz www.ourpower.coop direkt hier.

Schöne Grüße

pw